Coaching und Beratungstherapie
Gefühle erkennen und lenken
Emotionen machen das Leben lebenswert. Sie sind zentraler Bestandteil unseres Seelenlebens. Aber sie sind noch mehr: mächtige Bewertungssysteme, die uns viele Situationen automatisch einschätzen lassen, so dass wir schnell und richtig reagieren können. Emotionen bringen Farbe in unser Leben und sind ein wichtiges Instrument zur Kommunikation.
Wie du Gefühlschaos in den Griff bekommst
Wer kennt die Situation nicht: In wenigen Augenblicken beginnt eine wichtige Prüfung. Man fühlt sich angespannt und nervös.
Man kann an nichts anderes mehr denken. Man wiederholt in Gedanken das Gelernte. Das Herz klopft schnell, die Hände werden feucht. Man fühlt sich unruhig und muss vielleicht sogar den Impuls unterdrücken aufzustehen und zu gehen. Stellen Sie sich vor, Sie können die Prüfung mit Gelassenheit absolvieren.
Es ist typisch für alle Emotionen, dass sie körperliche und mentale Prozesse koppeln, den Menschen als Ganzes beeinflussen und im Extremfall völlig in ihren Bann ziehen können. Das hat sich auch in vielen Redewendungen niedergeschlagen: Wir sind gelähmt vor Angst, erröten vor Scham, machen Luftsprünge vor Freude, sind blind vor Wut.
Das Gefühl, was wir bewusst als Angst, Freude, Wut oder Trauer erleben, ist nur die Spitze des Eisbergs.
Genau wie bei den schwimmenden Eisriesen bleibt auch bei emotionalen Prozessen vieles für uns im Verborgenen. Eine Emotion ist also etwas sehr Weitreichendes, Umfassendes. Sie fokussiert unsere Aufmerksamkeit, beeinflusst unser Denkvermögen und unsere Selbsteinschätzung – das heißt unsere kognitiven Prozesse. Sie schlägt sich in Körperfunktionen wie Herzfrequenz, Blutdruck und Schwitzen nieder, die vom vegetativen (=autonomen) Nervensystem und von Hormonen gesteuert werden – die physiologische Komponente der Emotion.
Wer im Affekt seinem Chef entgegen schmettert: „Ich kündige!“, hat sich zum Beispiel von seinen starken Gefühlen übermannen lassen. Diese spontanen Gefühlsausbrüche treten auf, bevor man den Auslöser und das Gefühl richtig benennen kann. Tatsächlich kommt es später zu einem Gefühlsgemisch aus Wut, Schuld, Enttäuschung und Trauer. Stellen Sie sich vor, Sie könnten Ihrem Chef mit sachlichen Argumenten entgegentreten und weiterhin ihrem Traumjob nachgehen.
Wer begreift, was er fühlt, kann für sich handeln.
Wir kennen sie alle: Gefühle, die so stark sind, dass sie unser Denken außer Kraft setzen.
Solange es positive Gefühle sind, sehen wir das nicht als Problem. Was aber machen wir mit den negativen?
Unsere Gefühle können wir kennenlernen, überdenken und lenken. Gefühle zu optimieren bedeutet viel Nutzen aus ihnen zu ziehen.
Die Vorfreude auf einen bevorstehenden Urlaub, Angst vor einem Test oder Traurigkeit nach Verlust. Emotionen sind ein ganz grundlegender Bestandteil unseres Lebens. Aber obwohl sie so zentral sind, haben viele von uns Probleme mit ihnen. Es fällt uns schwer, Gefühle bewusst wahrzunehmen, sie zu akzeptieren oder einen guten Umgang mit ihnen zu finden.
Wofür ist das ganze Gefühlschaos gut?
Die aktuelle Wissenschaft geht davon aus, dass alle Grundemotionen evolutionäre Gründe haben und deswegen fester Bestandteil von uns sind:
- Sie sind Ausdruck unserer Bedürfnisse
- Sie ermöglichen uns die Kommunikation mit anderen Menschen
- Sie geben uns eine Rückmeldung über unser körperliches und psychisches Wohlbefinden
Emotionen haben also einen klaren Sinn und Zweck. Angst kann zum Beispiel ein Ausdruck für das Bedürfnis nach Sicherheit und Unversehrtheit sein. Sind wir traurig und weinen, kann das anderen Menschen zeigen, dass wir Trost benötigen. Wut empfinden wir meist, wenn unsere Grenzen übertreten werden. Die Wut motiviert uns dann dazu, uns zu wehren oder zu schützen.
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